Hallo miteinander,
folgende Anfrage hat mich erreicht, auf die ich im Folgenden etwas ausführlicher eingehen möchte.
Lieber Hans,
das Thema Bluthochdruck kommt immer wieder vor bei lieben Mitmenschen. Aber auch die Aussage, dass das 6. Medikament auch nicht hilft, oder unangenehme Nebenwirkungen hat. Nun meine Frage, nach meinem Kenntnisstand gibt es Gewürze und Nahrungsmittel, die den Blutdruck nach oben oder nach unten führen. Hast du hier eine Empfehlung, die deinen Patienten geholfen hat ?
Danke, herzliche Grüße
Ch.
Liebe Ch.,
da hast Du ein sehr interessantes und vielschichtiges Thema angesprochen. Deshalb möchte ich einige Worte mehr dazu schreiben, als lediglich Ernährungsempfehlungen zu geben.
Als erstes sollten wir erkennen können, daß erhöhter Blutdruck ein Symptom darstellt und darauf aufmerksam macht, daß mit uns irgend etwas nicht in Ordnung ist. Gelingt es also, wieder in die Ordnung zu kommen, braucht der Körper den Blutdruck nicht mehr zu erhöhen. Die Heilung tritt ein und alles ist wieder in Ordnung. So zumindest ist das Prinzip!
Das Problem besteht nun darin, daß sehr Vieles in Unordnung geraten sein kann. Das muß nicht nur die körperliche Ebene betreffen. Das können auch seelische und geistige Blockierungen sein.
Je besser man also das Problem eingrenzen kann, welches gelöst werden muß, desto effektiver wird eine entsprechende Therapie gefunden werden und heilend wirken können.
Wenn wir das so sehen, wird auch auffallen, daß blutdrucksenkende Tabletten lediglich das Symptom behandeln, nicht aber die Krankheit heilen können.
Nehmen wir ein Beispiel. Durch heutzutage recht oft auftretenden Dauerstreß neigt der Organismus oft zu inneren Verkrampfungen. Die Blutgefäße stellen sich eng doch die Blutmenge bleibt gleich. Folglich erhöht sich der Druck. Gelingt eine Entspannung, läßt die Verkrampfung nach und es ist wieder genügend Platz da für das Blut. Der Blutdruck sinkt.
Ein weiteres Beispiel. Die Nieren bekommen zu wenig Energie und ihre Filterleistung läßt nach. Es wird zu wenig Flüssigkeit (Urin) aus dem Blut abgepresst. Was geschieht? Das Blutvolumen erhöht sich und der Blutdruck auch. Deshalb bekommen solche Patienen auch sogenannte Wassertabletten (Diuretika) verordnet. Diese wirken wie eine Peitsche für die Nieren. Diese werden gequält und pressen wieder stärker ab. Doch läßt sich das nicht unbegrenzt ausdehnen. Dann geht es den Nieren, wie Pferden, die nur die Peitsche sehen... Die Ursache für die Schwäche muß gefunden und aufgelöst werden. Nur dann kann man von Heilung sprechen.
Und noch ein Beispiel. Die Arterien verlieren ihre Elastizität. Sie werden starr, es bilden sich Ablagerungen in ihnen. Auch das kann zu erhöhtem Blutdruck führen. Dabei dürfte es auch nur ein Trostpflaster sein, wenn die Herzfunktion künstlich heruntergesetzt wird, so daß nicht mehr so viel Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Das senkt zwar den Blutdruck. Doch am Zustand der verhärteten Butgefäße ändert das nichts...
Auch kann sich natürlich ein erhöhter Blutdruck entwickeln durch deutliches Übergewicht. Es treten dann Verfettungen auf in der Leber, den Blutgefäßen und oft auch in der Herzumgebung. Der Organismus erkennt das Problem und will retten, was zu retten ist. Also produziert er Cholesterin, um damit den inneren Streß zu bewältigen, um damit Hormone und Enzyme an die Problemstellen zu transportieren. Das jedoch gefällt meist dem Hausarzt nicht und der Körper wird mit Statinen (Cholesterinsenkern) „ausgebremst“...
Diese Form des ernährungsbedingten Bluthochdruckes ist wohl am Besten über die Ernährung zu behandeln. Wenn da noch reichliche Bewegung an der frischen Luft hinzukommt, wird es in den meisten Fällen vorangehen.
Schließlich gibt es noch einen Blutdruck, den man essentiellen Blutdruck nennt. Bei dieser Form kann man die Ursache nicht eindeutig bestimmen. Oft wird eine ererbte, also eine genetisch Ursache vermutet. In einem solchen Falle sollte man sich mit epigenetischen Phänomenen beschäftigen, sollte also Heilung der Gene zumindest versuchen.
Doch nun, liebe Ch., zu Deiner eigentlichen Frage. Du siehst schon, daß es in diesem Kontext nicht so einfach ist, Ernährungsempfehlungen zu geben. Das Internet ist zwar voll davon, doch meist wird das nicht so funktionieren, wie man sich das vorstellt.
Wer möchte, kann ja u.a. hier einmal nachlesen.
Deshalb einige eigene Wahrnehmungen:
1. Optimales Körpergewicht anstreben durch Veränderung der Eßgewohnheiten. Vegetarische Vollwerternährung mit hohem Rohkostanteil scheinen dazu gut geeignet.
2. Regelmäßige Mahlzeiten einhalten, maximal 3-4 täglich. Zwischendurch möglichst nicht essen und trinken, außer stillem Wasser.
3. Möglichst energiereiches, mineralarmes Wasser wählen oder selbst herstellen. Nur soviel trinken, wie man Durst hat. Alles darüber hinaus belastet die Nieren unnötig.
4. Ausschließlich Meersalz verwenden, möglichst Kristallsalz. Diesem Salz spricht man sogar eine blutdruckregulierende Wirkung zu. Dennoch eher wenig davon verwenden.
Soviel in aller Kürze dazu.
Vielleicht sind einige Anregungen dabei, um das Prolem besser verstehen zu können und vielleicht auch zu eigenen Schlußfolgerungen zu kommen.
Liebe Grüße und alle guten Wünsche
Euer Hans