Hallo miteinander,
nochmals ganz herzlichen Dank auch für die etwas später eingegangenen Wünsche für mein neues Lebensjahr. Das Jahr ist ja noch lang und auch diese Wünsche sind zur rechten Zeit gekommen.
Wie ich bereits berichten konnte, haben wir zur Zeit meines Ehrentages, wie die letzten sechs Jahre auch, einen schönen Urlaub im Ultental in Südtirol verbracht. Das hat schon etwas mit einem Jahresrhythmus zu tun. Positive Rhythmen in unserem Leben, wie immer sie geartet sein mögen, tun ganz einfach gut. Versucht vielleicht einmal darauf zu achten. Wenn Ihr bestimmte persönliche Abläufe, die dann wie Rituale wirken, immer zu gleichen Zeiten durchführt, dann können die sehr stark wirken. Welche Abläufe das sind und in welchen Zeitabständen, zu welchen Gelegenheiten, das kann einjeder selbst herausfinden.
Ich möchte Euch einige weitere Beispiele aus meinem eigenen Leben nennen.
Als ich vor 20 Jahren angefangen habe, Patienten zu behandeln, habe ich mich danach gerichtet, wann ein Jeder gerade Zeit hatte. Der Eine wollte morgens um 8:00 Uhr kommen, ein Anderer hatte nur zu Mittag Zeit. Dann kamen wieder einige Leute zur gleiche Zeit, weil es nicht anders ginge... Jedenfalls mußte ich meinen Arbeitsrhythmus täglich umstellen. Das hat nicht gut getan. Seit einigen Jahren habe ich feste Anfangszeiten eingeführt. Und siehe da, es kamen trotzdem Patienten... Ich habe schon im Gefühl, zu welcher Zeit ich wieder in der Praxis wirke, ohne jeglichen Streß zu empfinden.
Nun mag mancher vielleicht sagen: "Der Hans hat es gut, der kann sich seine Arbeit einteilen. Meinem Chef kann ich das nicht so einfach erklären, wenn ich meine Arbeit verändern möchte..." Wie gesagt, jeder sollte solche Rhythmen eben nach seinen Möglichkeiten gestalten. Deshalb ein weiteres Beispiel, welches durchaus auch in das Familienleben hineinspielt.
Früher habe ich meine Arbeit Abends beendet, wenn gerade kein Behandlungstermin mehr anstand. Einmal war ich schon um 18:00 Uhr, dann wieder um 19:00 Uhr und ein anders mal erst gegen 22:00 Uhr in der Praxis fertig und konnte mich der Familie widmen. Das brachte immer wieder Unruhe und auch Unzufriedenheit mit sich. Anne wußte einfach nie, wie sie dran ist... Seit einiger Zeit haben wir eingeführt, daß ich täglich bis 21:00 Uhr in der Praxis arbeite. Entweder habe ich Patienten oder führe die Telefonsprechstunde durch, beantworte Mails, schreibe oder lese etwas. Seitdem geht es uns deutlich besser. Jeder hat seine Freiräume und auf die gemeinsame Zeit kann man sich gut einstellen.
Auch in der Ernährung gibt es solche Rhythmen. Das betrifft die Zeit, in der Mahlzeiten eingenommen werden, aber auch die Art, wie und was wann gegessen wird. Der Körper, unser vegetatives Nervensystem, unsere Verdauung kann sich gut darauf einstellen. Bei meinen Schwiegereltern war es beispielsweise so, daß das Mittagessen pünktlich um 12:00 Uhr serviert wurde. Wenn es einmal einige Minuten später war, ist eine deutliche und spürbare Unruhe ausgebrochen... Damals habe ich das noch nicht ganz so verstanden. Heute kann ich es gut nachempfinden. Wenn ich Leute auf der Straße treffe mit einer Bockwurst in der Hand oder einem anderen Fastfood-Artikel, muß ich immer an diese Rhythmen denken... Verdauungsstörungen sind da eigentlich schon vorprogrammiert. Ist eben nur die Frage, wie lange man das aushält. Ist das Chaos erst zur Gewohnheit geworden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zur Ursache von Beschwerden oder Krankheiten wird.
Ich habe heute etwas ausführlicher darüber geschrieben, weil ich zeigen wollte, daß sogar Jahresrhythmen eine große Bedeutung erlangen. Dazu gehören nicht nur bestimmte regelmäßige Unternehmungen, sondern auch die Wahrnehmung der Jahreszeiten. Wer es eben seinem Körper antun möchte, im Herbst oder Winter in warme Länder zu fliegen und sich an den Strand zu legen, der organisiert sich halt die Belastungen selbst. Es ist dann nicht nur die Erkältung, mit der sich die meisten Leute danach herumschlagen müssen. Es ist die Rhythmusstörung im Leben selbst, die auch nicht mit Tabletten zu behandeln ist.
Vielleicht können meine Ausführungemn dazu Anregung sein, auch selbst etwas mehr auf solche Rhythmen zu achten, sich selbst positive zu organisieren. Ich wünsche Euch viel Erfolg dabei.
Liebe Grüße und nochmals vielen Dank für die guten Wünsche
Euer Hans